Aus aktuellen Gründen (es wird regnen) einige Anmerkungen zu den mindestens drei Seiten von Buchungen:
(Zukünftige) Gäste, die entspannt verstehen, dass ihre Kaution (aka Anzahlung) grundsätzlich verfällt, wenn sie den gebuchten (garantierten) Stellplatz nicht beziehen, brauchen nicht weiterlesen. Ausser, sie sind doch nicht vollständig entspannt bei dieser Vorstellung oder dann im Ernstfall.
Erst mal muss ein weit verbreiteter Irrtum bearbeitet werden, weil er fundamental für das Verständnis einer Buchung ist:
Wir sagen zwar Anzahlung, was juristisch auch in Ordnung ist, aber der Begriff Kaution sagt es deutlicher, vielleicht besser unter Pfand bekannt. (Das Wort „Kaution“ stammt vom lateinischen Wort „cautio“ ab, was „Sicherheit“ oder „Vorsicht“ bedeutet. Sagt uns die KI)
Zweck ist also hier die Sicherheit für den Gast, dass wir seine gebuchte Parzelle samt den verbundenen Dienstleistungen für die vereinbarte Zeit bereitstellen. Für uns ist es die Sicherheit, dass er auch tatsächlich wenigstens ein Minimum der angefragten Leistung bezahlt (siehe Frühabreise). Völlig klar sollte dabei sein, dass die Kaution verwirkt ist, wenn der Gast nicht erscheint.
Reservierungsgebühr ist es nicht. Weil eine Gebühr wäre immer verloren. Manche Kollegen nehmen tatsächlich eine Gebühr zwischen einigen zehn bis manchmal auch dreistellige Beträge nur für den bürokratischen Akt der Buchung. Wir nicht: Wenn Sie kommen, wird die Anzahlung gegen Ihre tatsächlichen Gebühren verrechnet. Sie bezahlen also nicht für unsere Büroarbeit damit. Ausnahme: Wunschplatz und Doppelplatz. Diese beiden Gebühren werden immer von der Anzahlung abgezogen, weil erheblicher Aufwand und Einengung für weitere Buchungen (Tetris!).
Aktueller Einschub (31.05.2024): Im Gegensatz zu manchen Kollegen, die es böse erwischen kann bei viel Regen oder gar Hochwasser: Wir können kein Hochwasser haben und der Platz selbst versinkt dank Sandunterboden nicht in Morast. Auch die wichtigen Teile unserer Infrastruktur können kein Wasserproblem haben. Insofern leiden Sie bei uns buchstäblich auf hohem Niveau. Im Übrigen bei ungehemmtem Duschen und versüßt durch legendär guten Kuchen mit Suchtpotential oder / und mit ebenfalls legendär gutem Jacob Bier.
Ich gebe zu, dass angesichts der Wetterlage am letzten Wochenende der Pfingstferien 2024 also um den 1.6.24, tatsächlich Notlagen zu befürchten waren. Vielleicht auch zuhause (Keller unter Wasser). Aber auch dann geht es um die Art oder die Anspruchshaltung bei der Kommunikation. Ich komme vielleicht darauf zurück.
Eine weitere Seite sind Fragen wie: Was ist Camping, wie oder was ist ein Camper, welche Probleme haben Kinder bei Regen, welche Probleme haben oder vermuten Eltern mit Kindern bei Regen, ist Leben immer Sonnenschein oder wenigsten immer trocken, was (nicht) tun (müssen) bei Regen, …
Ehe wer jetzt an Theorie, an einen Theoretiker, denkt (der hat leicht reden in seinem Haus): Ich bin seit 35 Jahren Camper mit Kindern, Hund, in Sommer, Herbst und Winter und mittlerweile mit Enkeln. Allerdings nur ganz am Anfang mit Zelt. Und ich sah im Lauf der letzten 30 Jahre hunderte Familien mit und ohne Kindern, auch mit Zelt, höchst unterschiedlich mit der Naturgewalt Regen umgehen. Auch aktuell angesichts von tatsächlich diversen Stunden Regen gibt’s viele Gespräche mit Gästen über den Umgang mit sich und dem Leben an sich, sozusagen.
Und schließlich ist die Konsequenz von gebuchten aber nicht bezogenen Stellplätzen zu erwähnen, die gerne übersehen wird: Ein anderer hätte den Platz vielleicht gerne gehabt, konnte ihn aber nicht buchen, weil schon vergeben. Dies trifft insbesondere auf unsere stets umkämpften Seeblick Plätze und große seenahen Plätze zu. Verschärft wird dieser Mangel bei Mehrfachbuchungen, also 2 bis manchmal 8 Plätzen nebeneinander. Die Möglichkeit für solche Anordnungen haben wir nicht oft. Also bekommen die nächsten Familien schlicht überhaupt nicht die Möglichkeit, zu buchen. Wären aber auch bei Regen gekommen, weil vielleicht nicht Zelt sondern Blech oder einfach robuster, in der Ausrüstung oder im Wesen.
Hart aber wahr: Wer vorher weiß, dass er nicht kommt bei Regen, sollte lieber nicht buchen oder aber vollständig einkalkulieren und akzeptieren, dass die Kaution bei uns bleibt, wenn er nicht kommt. Dann einfach spontan kommen und bekommen, was übrig ist. Oder gerne last Minute buchen, wenn die die Wettergötter „schönes Wetter“ bereithalten. Geht online problemlos samt sofortiger Anzahlung per paypal, auch kurzfristig beantwortet für Doppelplätze. Das spart immerhin eine Fahrt ins Blaue mit Weiterfahrt zum nächsten Platz.
Noch ein beliebter Irrtum, der ebenfalls auf ein grundsätzliches Verständnisproblem hinweist: „Die Anzahlung schaffe ich nicht mehr, ich zahle dann bar bei Ankunft“. Oder: „Ich bekomme doch die Anzahlung zurück, weil ich ja die Leistung nicht in Anspruch genommen habe“: Unser Problem ist nicht, dass Gäste am Ende nicht bezahlen. Es geht uns also nicht darum, wenigstens einen Teil der Gesamtsumme im Voraus zu bekommen. Wenn das so wäre, würden wir einfach im Voraus die volle Gebühr einfordern, ansonsten die Reservierung unsererseits stornieren. Es gibt nicht wenige Kollegen, die das so halten, ähnlich Pauschalreisen, die ja immer im Voraus vollständig zu bezahlen sind:
Aktuelles Beispiel eines Kollegen dazu:
Die Höhe der Anzahlung ist jeweils an den Zeitpunkt der Buchung in Verbindung mit dem Anreisedatum geknüpft:
- bei Buchung bis 14 Tage vor Anreise: 40% Anzahlung
- bei Buchung ab 14 Tage vor Anreise: 60% Anzahlung
- bei Buchung ab 5 Tage vor Anreise: 100% Anzahlung
Es gelten folgende Stornokosten:
- bis 30 Tage vor Anreise: kostenfrei*
- ab 30 Tage vor Anreise: 40% Stornogebühr
- ab 14 Tage vor Anreise: 60% Stornogebühr
- ab 5 Tage vor Anreise: 100% Stornogebühr
*Von Ihnen geleistete Anzahlungen werden abzüglich einer Bearbeitungsgebühr in Höhe von € 20 sowie allfälliger Bankgebühren rückerstattet.
zur Klarstellung: Der Kollege rechnet hier mit der Gesamtsumme der Gebühren für die gesamte gebuchte Zeit! Und dieser Platz ist nicht die Ausnahme!
Eher sind wir die Ausnahme zugunsten des Gastes mit folgenden Punkten Stand Juni 2024:
Maximale Anzahlung 75 Euro oder die voraussichtliche Gebührensumme, wenn geringer.
Stornogebühr 10 Euro plus Gebühr für Wunschplatz und Doppelplatz je 10 Euro.
Bis 10 Tage vor Anreise Rückerstattung (Bearbeitungsgebühr 10 Euro) oder kostenlose Anrechnung der Anzahlung auf einen zukünftigen Aufenthalt.
Frühere Abreise möglich mit 1 Tag Kündigungsfrist. (wer also vor der gebuchten Abreise in der Rezeption locker kundtut, er wäre dann mal weg, zahlt bis zum nächsten Tag)
Zum Zelt als Problem oder auch der Zeltler als Problem:
Naturgemäß ist Zelten nicht nur die ursprünglichste Form von Camping sondern auch die härteste. Jedenfalls wenn das Leben sich nicht von seiner Sonnenseite zeigt. Das ist aber nicht mein Problem, sondern ein ALP (Anderer Leute Problem). Wenn es mein Problem wäre, was Manche leider meinen, würde ich Buchungen von Campern (oder auch Nicht-Campern) mit Zelt grundsätzlich nicht annehmen. Es gibt sogar Kollegen, die sowieso keine Zelte / Zeltler zulassen.
In diesem Zusammenhang: Die Panik, die immer häufiger bei der Interpretation der Ansagen der Wettergötter aka Wettervorhersage aka Wetterorakel entsteht, ist auch ein ALP. Jedenfalls was den Anspruch auf Rückerstattung der Kaution angeht.
Was ich nicht vergessen will: Herzlichen Dank an Alle, die in dieser Regenzeit (bei uns harmlos und nur zeitweise) bei bester Laune den Aufenthalt genossen haben bei uns bis zum schon wieder entspannten Ende. Von denen auch mehrere ihr Unverständnis über die Regenfurcht geäussert haben, die für einige Lücken gesorgt haben. Was wir und die Gäste davon hatten: Sehr entspannte und erholsame Atmosphäre, noch mehr entschleunigt also sonst.
ich muss jetzt erst mal pausieren, weil Gäste anreisen, einkaufen, für ihre geplante Abreise auschecken – trotz Regen Aussicht, mit legendärem Kuchen über Wasser halten … aber ich komme hierauf zurück. 🙂
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