Computerstammtisch

80 jähriger bekommt Kindl …

Der in 2010 begonnene Computerstammtisch auf Camping Weichselbrunn (immer Donnerstag abend) wurde in 2011 bereits in den Pfingstferien munter und nahtlos weitergeführt.

Mit der erstaunlichen Folge, dass einige Tage später ein über 80 jähriger Gast ein Kindl bekommen hat.

Von Amazon.

Kindle von Amazon

Soweit zum Attribut ‘munter’.

‘Nahtlos’, weil die beiden reiferen Herren vom letzten Jahr wieder dabei waren und ganz bemerkenswerte Fortschritte aufzuweisen hatten.

Der jüngere (knapp 75) hatte den Laptop dabei, der meinen bisher größten Erfolg darstellt. Darüber wurde bereits hier berichtet. Und konnte ihn in einigen Bereichen recht souverän bedienen.

Der Herr mit dem späte(re)n Kindl hatte ja im letzten Jahr bereits einen Laptop dabei, konnte aber heuer mit einem ganz unvermuteten Zweitgerät aufwarten: Er hat jetzt auch ein iPhone dabei (gabs mal zum halben Preis als Sonderangebot, da hat er zugeschlagen). Welchselbiges Gerät einen unvermuteten Einsatz hatte an diesem Abend:

Ich hatte für den Abend vorgesehen, über e-book-Reader, speziell den Kindl, zu berichten. Weil nämlich in beiden Familien aufgrund von Sehschwächen der Bedarf an großer Schrift gegeben ist und in beiden Familien offenbar ein hoher Bücherdurchsatz ist. Dabei hatte ich mit größeren Vorbehalten gerechnet.

Von wegen! Beide haben sich die Kindl-App auf meinem Laptop angesehen. Ich selbst hatte zu diesem Zeitpunkt noch kein Kindl (jedenfalls keines von Amazon). So haben beide die Möglichkeiten der größeren Schrift und des sekundenschnellen Zugriffes auf viele Bücher, auch kostenlose Klassiker, erlebt.

Jetzt kommt’s: Der ältere Laptop kann nicht WLAN. Ehe ich das Kabel für den Netzwerkanschluss und damit Internetzugang für diesen Laptop geholt hatte, ging dieser Gast über sein iPhone über UMTS (!) auf sein (!) Amazon-Konto und hatte das Kindl in den Warenkorb gelegt.

Dabei folgte er einer Logik, die ich ihm erzählt hatte Tage vorher: Sollte er den Kindl am Ende doch nicht mögen, mag ihn einer seiner Enkel. Ich hatte dieses Prinzip gerade angewandt bei einem Neffen mit frischem Abitur: Will er meinen geschenkten Kindl nicht, bekomme ich ihn oder meine Söhne. Auch meine Enkelin wäre sicher wild darauf (wissen wir aus ihrer Reaktion auf andere Geräte dieser Art), hat aber mit einem dreiviertel Jahr noch nicht den richtigen Umgang mit dem Gerät und hätte sicher Schwierigkeiten mit der englischen Benutzerführung.

So kam es, dass ich bereits ein Kindl in Händen hatte, ehe ‘meines’ vom Neffen angekommen war. Smiley

Über den Kindl werde ich berichten, wenn ich mehr weiß. Soviel darf aber schon angemerkt werden: Der Bildschirm ist hervorragend zu lesen und das Gerät liegt leicht und gut in der Hand.

Mal sehen, ob das real vorhandene Kindl des älteren Gastes auch die jüngere Familie bewegt, ein Kindl zu bekommen. Immerhin sind sie ja Nachbarn am Campingplatz.

Update 8.7.11:

Ja, der zweite Gast hat ein Kindl bekommen, genauer gesagt, die Gästin. Das ist nun aus zwei Gründen äusserst bemerkenswert:

Frau R. aus B. zeichnet sich nicht durch Affinität zu technischen Geräten oder gar Computern aus. …

Hier einige Produktanmerkungen um den Kindle herum (die Story folgt, erst mal die Links. Muss den Amazon Partnershop testen):

Kindle Shop Top-Einstieg (alle Kindle-Produkte)

Kindle e-books

Kindle 3G Wireless Reader, gratis 3G + Wi-Fi, globales 3G, graphit, 15 cm (6 Zoll) Display mit neuer E Ink Pearl-Technologie, USB-Kabel, englische Benutzerführung

Lederhülle mit Aufsteller

Leuchte Mighty Bright

Belkin Hülle midnightblue

Ich bin dann mal weg

Per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams ist das ultimative Kindle Buch:

(dieser Abschnitt ist nur für Fans von Douglas Adams geeignet und solchen, die es werden wollen)

Der ‚Anhalter‘ ist nämlich selbst ein e-book mit gigantischem Inhalt. Die Beschreibung liest sich wie ein früher Kindle. Und vorlesen kann er auch, der Anhalter. Faszinierend, diese Story über das frühe e-book in einem e-book-Reader zu lesen.

Der einzige Haken derzeit ist, dass nur die englische Version als Kindle-Buch vorliegt:

The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy (Hitchhikers Guide 1)

Wichtig: Die Text to Speech Funktion ist aktiviert, er kann also wirklich vorlesen.

Schönheitsfehler dabei: Bei wörtlicher Rede verhindern die Anführungszeichen die Erkennung von Punkt und Komma. Dadurch wird ohne Pause über Satzenden hinweggelesen. Schade.

Die deutsche Version ist noch nur in Papier verfügbar:

Per Anhalter durch die Galaxis

Da heißt es leider noch warten. Oder andersrum: Die Erklärung der Welt durch den unglaublichen Humor von Douglas Adams sollte man eigentlich nicht hinauszögern: Lieber schon mal das Taschenbuch kaufen, als hier weiterhin nicht mitreden zu können.

Wer englisch lesen kann und will, kann auch gleich den Sammelband der Trilogie in 5 Teilen für unwesentlich mehr Geld nehmen:
The Ultimate Hitchhiker’s Guide to the Galaxy
Aber Vorsicht! Wenn Sie nicht bereits Douglas Adams Fan sind, könnte das zu einer Überdosis führen.

Wer sich Douglas Adams auf realistischerem Gebiet nähern will, dem sei sein gleichermassen lehrreiches wie traurig-witziges Werk
Last Chance to See
empfohlen, leider noch nicht als Kindle-Version erschienen.
Oder die deutsche Version:
http://rcm-de.amazon.de/e/cm?lt1=_blank&bc1=000000&IS2=1&bg1=FFFFFF&fc1=000000&lc1=0000FF&t=wwwcampingwei-21&o=3&p=8&l=as4&m=amazon&f=ifr&ref=ss_til&asins=3453061152

Anmerkungen

Vorsicht, jetzt geht’s in die Tiefe.

Der Name

Ja, ich weiß, das Ding heißt Kindle, aber dann geht der Wortwitz nicht so gut und das geht hier gar nicht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Amazon_Kindle

Warum der / das Kindle Kindle heißt, steht in: http://nancyfriedman.typepad.com/away_with_words/2008/12/how-the-kindle-got-its-name.html

“Kindle means to set alight or start to burn, to arouse or be aroused, to make or become bright. The word’s roots are from the Old Norse word kyndill, meaning Candle.”

siehe auch: http://www.definitions.net/definition/kindle

oder: http://dict.leo.org/ende?lp=ende&p=Ci4HO3kMAA&search=kindle&trestr=0x8002

also entzünden, entfachen, zündeln, leuchten …

Naja, ob die Story stimmt, weiß ich nicht. Man muss den Namen auch nicht überladen. Vielleicht verselbständigt er sich bald wie Tempo für Taschentuch. Dann ist ein e-book-reader (Lesegerät für elektronische Bücher) eben ein Kindle. Klingt wenigstens gut.

Im übrigen legitimiert immerhin eine Spezialbedeutung meinen Wortwitz:

“9. (v.i.) kindle
(of animals, esp. rabbits) to give birth.” (aus http://www.definitions.net/definition/kindle)

Was gleich einen weiteren nach ziehen würde: Vielleicht vermehren sich ja die Kindle wie Kaninchen.

Flexibilität von Lehrern

Gerüchteweise hört man immer wieder, Lehrer seien nicht unbedingt die flexibelsten, wenn es um Adaption aktueller Entwicklungen geht, namentlich Computer-Technik und deren Nutzung für Lehre / Lernen oder auch deren soziale Effekte.

Es soll ja sogar Fächer geben, in denen Weiterentwicklung weder vorgesehen noch erwünscht ist.

Also breche ich anhand des Kindle eine Lanze für eine Art von Lehrer, die offenbar flexibel bleiben muss und kann: Besagter 80 jährige Gast war Lehrer in einer Zwergschule (ich glaube jedenfalls, das nennt man so), hatte also viele Jahrgänge in einer Klasse zu unterrichten. Was nach meiner Vorstellung an Konzepte wie Montessori oder der Bodensee-Schule grenzt, die ich beide schätze. Fast schade, dass er nicht mehr ‘im Geschäft’ ist. Seine Schüler würden staunen!

http://de.wikipedia.org/wiki/Einklassenschule:

“Diese wenig gegliederte Schule erforderte ein hohes Maß an pädagogischem Können und orientierte sich vielfach an den Ideen der Reformpädagogik. Vielfältige Formen der inneren Differenzierung des Unterrichts waren unabdingbar.”

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