Eine grundsätzlich hoffnunggebende Zusammenstellung enorm vieler Fakten aus unserer Vergangenheit mit der fundierten Erkenntnis: Wir leben in der friedlichsten Epoche, die es je gab und mit den “menschlichsten” Werten, die es je gab. Da wir aufgrund der selektiven Katastrophenberieselung durch die Medien vom genauen Gegenteil ausgehen und auch noch gerne die Vergangenheit samt ihren “Werten” glorifizieren, ist das vermutlich für die meisten eine Feststellung, die zum Widerspruch reizt.
Ein ganz frischer und deshalb spontaner Buchtip: Gewalt: Eine neue Geschichte der Menschheit von Steven Pinker.
Deshalb einige Warnungen zum Buch: Das Buch ist sehr dick (dagegen hilft die Kindle Version der neuen Geschichte der Gewalt). Ich habe bisher nur den (kostenlos verfügbaren) Anfang und einige Rezensionen gelesen. Es gibt schon dort umfangreiche Schilderungen grausamster Taten von Menschen an Menschen. Sowohl in der belegten historischen Realität als auch in Werken wie Lancelot oder der Bibel. Verübt (und zu der jeweiligen Zeit üblich!) durch weltliche und kirchliche Mächte, von und an Einzelpersonen und von und an kleinen und großen Gruppen.
Schon ganz am Anfang schält sich eine Gruppe heraus, die vielleicht den größten Fortschritt in Richtung Freiheit und Selbstbestimmung gemacht hat: Immerhin die Hälfte der jeweiligen Menschheit, nämlich die Frauen. Man mag das ja immer gar nicht wahrhaben, seit wie kurzer Zeit erst Frauen selbst in Deutschland rechtlich uneingeschränkt ‘erwachsen’ sind.
Auch wenn das Buch einem ab und zu den Appetit verschlägt, ist es zweifellos eine frohe Botschaft, passt insofern gut zum Sinn, den viele gerne in das Konglomerat Weihnachten hineinglauben. Vielleicht hilft das ja auch, nicht so viele Pfunde drauf zu essen über die Feiertage.
Ergänzend dazu mag ich auch gerne und überzeugt empfehlen: Leibniz war kein Butterkeks. Eine etwas andere Einführung in die Philosophie. Auch hier geht es um Werte und Verfahren, die die Welt für unsere Kinder und Enkel bedeutend angenehmer und sinnvoller machen können, als unsere Vorfahren sie hatten.